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Feb 23
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Buchtipp: Deep Work von Cal Newport

  • buchtipp

Als ich über die Idee von „Deep Work“ las, kam mir direkt ein Bild von einem Schriftsteller in den Sinn, der sich zum Schreiben in eine Hütte im Wald zurückzieht. Hier widmet er sich voll und ganz seinem Buch. Die Natur gibt ihm die Ruhe und die Inspiration ein Meisterwerk zu schreiben.

Diese Schriftsteller-Typen sind heutzutage immer seltener geworden, genauso wie Menschen, die über eine lange Zeit konzentriert arbeiten können. Und nichts anderes ist Deep Work.

Der Autor gibt nicht nur kluge Ratschläge, sondern lebt auch selber nach ihnen. Durch seine Deep-Work-Methode hat Cal Newport es geschafft, doppelt zu viele Forschungsarbeiten zu verfassen. Während er als Professor für Informatik Vollzeit Studenten unterrichtet, mehrere Bücher geschrieben (u.a. So good they can’t ignore You*) und eine Familie gegründet hat. Respekt!

Das Buch

Deep Work: Rules for Focused Success in a Distracted World*

Das Buch beleuchtet, warum Deep Work so wichtig ist und wie wir diese Fähigkeit wieder stärker in unserem Arbeitsalltag kultivieren können.

Was ist Deep Work?

Deep Work ist konzentriertes Arbeiten über einen längeren Zeitraum, ohne das er durch Ablenkungen unterbrochen wird. Nur so können wir unsere Aufmerksamkeit zu einhundert Prozent auf die Aufgabe richten und unsere kognitiven Fähigkeiten entfalten.

„Deep Work: Professional activities performed in a state of distraction-free concentration that push your cognitive capabilities to their limit. These efforts create new value, improve your skill, and are hard to replicate.“ Cal Newport

Durch Deep Work können wir in den Flow Zustand kommen, in dem wir alles um uns herum vergessen und komplett im Tun aufgehen. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass uns diese konzentrierte Arbeit viel mehr erfüllt als oberflächliche Aufgaben. Am Ende des Tages haben wir etwas erreicht und nicht nur kleine Punkte auf unserer To-Do-Liste abgehakt.

Warum ist Deep Work so wichtig?

Deep Work ermöglicht uns mentale Höchstleistungen zu erbringen, wodurch wir auch viel schneller neue Dinge lernen können.

„The ability to quickly master hard things. The ability to produce at an elite level, in terms of both quality and speed.“ Cal Newport

Gerade in Zukunft wird diese Fähigkeit noch mehr an Bedeutung gewinnen, weil es zum einen immer weniger Menschen mit Deep-Work-Fähigkeiten geben wird (sie haben es einfach verlernt). Und zum anderen ist Deep Work dafür verantwortlich uns weiter voranzubringen, wir müssen in Themen tief einsteigen, um den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen.

Wer es schafft Deep Work zu kultivieren, kann höhere Qualität in kürzerer Zeit abliefern und setzt sich so vom Wettbewerb ab.

Deep Work vs. Shallow Work

Immer stärker ist unser Arbeitsalltag geprägt von oberflächlichen Arbeiten und wir sind meist im reaktiven Modus unterwegs. Beantworten Anrufe und reagieren auf Emails zeitnah, da dies von uns erwartet wird. Am Ende des Tages sind es aber vor allem die Phasen von konzentrierter Arbeit, in denen wir am meisten geschafft bekommen. Auch wenn wir im reaktiven Modus keine ruhige Minute haben, so haben wir am Ende doch wenig erreicht. Dies trifft natürlich nicht auf alle Jobs zu, aber auf kreative Arbeit definitiv.

Laut einer Studie von McKinsey aus dem Jahr 2012, verbringt jeder Mitarbeiter etwa 60% mit Online-Kommunikation und Internet-Recherche. Und dabei sind noch nicht mal Meetings berücksichtigt, also bleibt weniger als 40% für konzentriertes Arbeiten übrig.

Ein Großteil unserer Arbeitskultur in Büros ist nicht förderlich für Deep Work. So verlernen wir uns konzentrieren zu können. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass wir mittlerweile eine Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs haben. Schon nach ein paar Sekunden lassen wir uns ablenken und springen so durch den Tag.

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Meine 5 Erkenntnisse aus dem Buch

Dies ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Buch, aber fünf Punkte möchte ich kurz herausgreifen.

1. Multitasking ist out

Der ständige Wechsel zwischen unterschiedlichen Aufgaben verhindert Deep Work. Deshalb ist es wichtig ähnliche Aufgaben zusammenzufassen und klare Zeitblöcke für oberflächliche und konzentriertes Arbeiten zu haben.
Im ersten Moment mag es sich produktiver anfühlen einfach „busy“ zu sein und von Aufgabe zu Aufgabe zu springen. Absolut im Reaktiven-Modus zu sein. Auf lange Sicht zahlt es sich aber aus, in Deep Work zu investieren.

2. Finde deinen eigenen Deep-Work-Style

Jeder Mensch ist anders gestrickt und von daher solltest du herausfinden, welcher Deep-Work-Style bei dir am besten funktioniert. Vielleicht sind es auch mehrere, je nach Aufgabe.

Der Einsiedler wählt die komplette Isolation, wo es keine Ablenkungen gibt.

Ein gutes Beispiel sind die „Think Weeks“ von Bill Gates, in denen er sich früher in eine Hütte am See zurückgezogen hat. Dort war er für niemanden erreichbar und konnte sich ganz dem Denken und Lesen widmen. Im Alltag fand er sonst keine Möglichkeit sich komplett abzukoppeln und seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und Themen mit etwas Abstand „The Big Picture“ zu betrachten.

Der temporäre Einsiedler sucht nur für ein paar Stunden einen abgelegenen Ort auf.

Im Jahr 2007 hatte J.K. Rowling Probleme das letzte Harry-Potter-Buch fertigzustellen. Daher wagte sie ein Experiment und mietete sich für einen Tag ein Zimmer in einem Luxus-Hotel. Und es half. Von nun an war es ihr Arbeitszimmer, das sie nur zum Schreiben nutzte. Hier fand sie die Ruhe (niemand wusste wo sie war) und eine stimulierende Umgebung für ihre Arbeit.

Das Gewohnheitstier hat ein festes regelmäßiges Deep-Work-Ritual, was durch einen Automatismus tief in ihm verankert ist.

Wie ein Autor, der sich jeden Morgen direkt nach dem Frühstück an den Schreibtisch setzt. Und erst wieder aufsteht, wenn er 1.000 Wörter zu Papier gebracht hat. Im Anschluss startet er in seinen ganz normalen Tag.
Am beliebtesten sind Zeitblöcke frühmorgens und spätabends, da sie sowieso wenig Ablenkungen haben (Emails, Anrufe). Es ist wichtig, dass sie regelmäßig täglich, wöchentlich oder monatlich stattfinden.

Der Journalist braucht eine klare Aufgabe mit einem zeitnahen Abgabetermin.

Der Editor kommt morgens bei ihm im Büro vorbei und gibt ihm sein Thema. Jetzt hat er ein paar Stunden Zeit den Artikel zu verfassen, dabei kann er es sich nicht erlauben zu trödeln, sondern muss intensiv arbeiten immer mit der Deadline im Hinterkopf. Schreibblockaden kennt er nicht, diesen Luxus gönnt er sich nicht.

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3. Tauch für ein paar Stunden unter

Wenn wir im Büro sitzen und konzentriert arbeiten, ist es oft nur eine Frage der Zeit, bevor uns jemand aus der Vertiefung reißt. Ein Telefonanruf. Eine Frage vom Kollegen. Ein Popup für eine neue Email. Und so weiter… Jedes Mal werden wir aus unserer Konzentration gerissen und brauchen immer 10 bis 15 Minuten wieder reinzukommen oder haben den roten Faden sogar komplett verloren.

Um konzentriert Arbeiten zu können, ist es wichtig möglichst alle Ablenkungen und Versuchungen abzuschalten. Wie jeden anderen Termin solltest du die Zeit für konzentrierte Arbeit in deinem Kalender blocken und dein Handy auf den Flugzeugmodus stellen. Vereinbare mit deinen Kollegen, dass du jetzt zwei Stunden nicht gestört werden willst oder wechsle deinen Arbeitsplatz.
Sei für ein paar Stunden nicht erreichbar.

Stelle klare Regeln auf wie du mit Störquellen und Ablenkungen umgehst. So ist es zum Beispiel hilfreich während deiner Deep-Work-Phase nicht ins Internet zu gehen. Erledige vorab alle Recherchearbeiten und schreib dir Rückfragen für später auf. Denn das Internet ist einfach zu verlockend, um sich darin zu verlieren (stundenlange Recherche, Social Media).

4. Productive Meditation

Nimm dir eine Auszeit, in der du dich bewegst. Ideal ist ein Spaziergang, Radtour durch die Natur, Joggen, Schwimmen oder irgendeine Aktivität, in der du fast schon automatisch Bewegungsabläufe wiederholst, ohne dass es deine volle Aufmerksamkeit erfordert.

Jetzt konzentriere dich auf ein konkrete Frage oder Problem. Wenn dein Geist anfängt zu wandern, dann bring ihn zurück auf den Gedanke wie bei der klassischen Meditation. Mit ein wenig Übung kannst du so ganz gezielt dein Unterbewußtsein zum Nachdenken über ein konkretes Problem bringen.

Ich selber nutze diese Methode schon seit Jahren sehr erfolgreich. Am besten funktioniert es bei mir, wenn ich eine Strecke mit dem Fahrrad entlang des Rheins fahre, die ich quasi auswendig kenne. Die Kombination aus Bewegung, frischer Luft und der vorbeiziehenden Landschaft wirkt eigentlich immer.

5. Habe ein „Daily Shutdown Ritual“

Jeden Abend um 17 Uhr hört Cal Newport auf zu arbeiten. Dieser fixe Endpunkt des Arbeitstages ist ihm heilig. So hat er Zeit für Familie, Freunde, Sport, Hobbies und Erholung, um am nächsten Tag wieder voller Energie zu sein. Um seinen Arbeitstag abzuschließen hat er ein festes Ritual, was ihm ermöglicht in seinen Freizeit-Modus zu wechseln.

Das Ritual besteht aus drei Schritten

Er schaut ein letztes Mal in sein Email-Postfach, ob es noch etwas Dringendes zu erledigen gibt. Dann macht er einen Plan für den morgigen Tag, was er alles erledigen will und welche Aufgaben Priorität haben. Er versucht die Arbeitsschritte sehr detailliert zu machen und auch die unerledigten Punkte des heutigen Tages zu berücksichtigen. Dann sagt er laut: „Shutdown complete“. Dies ist ein Schlüsselwort für den Kopf, jetzt ruhig alle Gedanken die Arbeit betreffend beiseite zu legen.

Entwickle dein eigenes Ritual, um besser abschalten zu können, und nicht in Gedanken immer bei der Arbeit zu sein.

Fazit: Jeder sollte an seinen Deep-Work-Fähigkeiten arbeiten

Wenn du einen Marathon laufen willst, wirst du Monate vorher mit dem Training beginnen und regelmäßig laufen gehen. So wirst du mit der Zeit immer besser und kannst längere Strecken laufen. Ganz genauso ist das mit deinen Deep-Work-Qualitäten. Mit ein wenig Training wirst du immer besser werden dich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Wahre Deep-Work-Master können bis zu vier Stunden in absoluter Konzentration arbeiten.

Überleg doch mal, was du dann alles erreichen könntest?!

Es lohnt sich deine Deep-Work-Fähigkeiten zu trainieren, da es dir einen Wettbewerbsvorteil zu Mitbewerbern gibt. Um wirklich vorwärts zu kommen im Leben, zählt es nicht, dass du „busy“ bist, sondern dass du vorwärts kommst. Dafür musst du konzentriert Arbeiten können, um deine Potentiale entfalten.

Als Kreativer ist es umso wichtiger, da wir sehr leicht in der Mittelmäßigkeit versinken können. Nur wer ausgezeichnete Arbeit erbringt, kann sich auf Dauer halten.

Das Buch „Deep Work“ von Cal Newport gibt viele wichtige Impulse, die dir dabei helfen. In ein paar Punkten hat er etwas krasse Ansichten, aber du musst ja nicht alles nachmachen. Unter anderem ruft er dazu auf „Quit Social Media“ und sei nicht per Email erreichbar. Trotzdem finde ich das Buch wertvoll und kann es weiterempfehlen.

Buch kaufen

Linktipps

Blog vom Autor Cal Newport

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